Februar

Nach dem “langweiligen“ Januar mit den lästigen Pflichtarbeiten wie Aufräumen, Inventur, Pflege der Werkzeuge und Materialien sowie Ersatzbeschäftigungen beginnt der Februar wieder etwas interessanter.

Wir dürfen bzw. sollten die Völker immer noch nicht öffnen. Das Wetter, Regen und vor allem die Kälte sind noch gefährlich für die Bienen. Diese sitzen immer noch in der Wintertraube, die nicht gestört werden sollte.

Aber: die Beuten oben öffnen, einen kurzen Blick riskieren, das ist erlaubt. Ein Imker aus Leidenschaft brennt darauf, endlich wieder mit den Bienen arbeiten zu dürfen. Da ist dieser erste Blick schon Gold wert.

Beim Blick von oben durch die Folie erkennt man, ob die Völker noch leben. Futterkränze und ein Sitz der Wintertraube in der Mitte der Beute deuten auf ausreichend Futter hin. Zeitgleich kann die Beute durch eine Kofferwaage (Messung durch Anheben hinten und vorne und Addition der beiden Werte) gewogen und damit der Futtervorrat geschätzt werden. Sollte Futter fehlen, kann nun der im frühen Winter vorbereitete Futterteig auf die Rähmchen oberhalb der Wintertraube aufgelegt werden. Die Bienen verwenden Schwitzwasser in der Beute, um den Teig aufzulösen und verwerten zu können. Bei schönerem Wetter fliegen sie auch aus und sammeln Wasser.

Exkurs: Futterteig besteht aus Puderzucker und Honig im Verhältnis 1 zu 0,125, also zum Beispiel 1 kg Zucker zu 125 gr. Honig. Nach Anmischen muss der Teig mindestens 4 Wochen stehen und reifen. Dabei schliesst der untergemischte Honig mit seinen Enzymen den Haushaltszucker in Fruktose und Glucose auf. Diese beiden Zuckerarten können von den Bienen gut aufgenommen und verarbeitet werden. Nach Reifung wird der Futterteig in Gefrierbeutel abgefüllt. Diese werden kreuzförmig eingeritzt. So ist der Futterteig für die Bienen erreichbar.

Wassertropfen, Schwitzwasser, unter der Folie deuten auf Brut im Volk und damit auf eine legende und gesunde Königin hin. Zur Kontrolle kann auch eine Gemüllschublade eingelegt werden. Hier sammelt sich das beim Schlupf anfallende Deckelgeschredder. An der Menge und der Art des Gemülls erkennt man, ob das Volk gesund ist, Nahrung findet und Brut schlüpft. Negativ sind hier auch übermäßiger Totenfall, kranke Bienen, Bienenteile und Kot (Räuber wie z.B. Spitzmaus in der Beute) sowie weitere Probleme im Volk erkennbar.

Ab Ende Februar kann, wenn das Wetter es erlaubt, mit der Völkerpflege begonnen werden.

Arbeiten in der Imkerei im Februar:
Kontrolle der Beuten auf Schäden
Kontrolle des Futtervorrats, falls erforderlich: Fütterung mit Futterteig
Bleibe auf dem Laufenden