Bienenbeute

Hier erklären wir euch im Laufe des Jahres die Bestandteile und den Aufbau unserer Bienenbeuten. Dazu gehört neben der eigentlichen Ausstattung auch, warum die Beuten so sind, wie sie sind und was die Bienen damit anfangen.

Die Bienenbeute ist das, was man gemeinhin auch als “Bienenstock” kennt: das Zuhause des Bienenvolks. In der Natur nisten sich Bienen arttypisch dort ein, wo das Umfeld und das Platzangebot stimmt. Bei der Honigbiene, Apis mellifera, ist dies in der Regel ein Hohlraum in einem alten Baum oder in Felsen. Optimal ist hierbei ein Volumen von mindestens 15 Litern. Wenn die Kundschafter eines Schwarms eine passende Höhle finden, wird diese besiedelt, indem der Schwarm über die Höhle informiert wird und dort hinfliegt.

Wir versuchen in der Imkerei, den Bienen eine “Höhle” zu bieten, die möglichst nah an das herankommt, was das Bienenvolk in der Natur auch aussuchen würde. Gleichzeitig sollte die Beute aber auch vom Imker einfach bearbeitet und bewegt werden können.

In Deutschland, Europa und Weltweit gibt es eine Unmenge an Bauarten, Größen, Maßen und Arten von Beuten. Im späteren Verlauf schauen wir über den Tellerrand und zeigen euch eine Reihe interessanter Beuten aus aller Welt. Zunächst möchten wir euch aber unsere Betriebsweise zeigen und stellen euch deshalb hier erstmal nur unsere Beute vor.

Die Beute muss den Bienen genehm,
und dem Imker bequem sein.

Pfarrer Dr. h.c. Ferdinand Gerstung um 1900
Wir imkern in der Hohenheimer Einfachbeute nach Dr. Liebig im Zandermaß:

Beute zweizargig
Beute einzargig
Unser Beutentyp ist wie folgt von unten nach oben aufgebaut:

Boden mit Varroaschublade und Gitterboden
Zarge mit Rähmchen als unterer Brutraum
Zarge mit Rähmchen als oberer Brutraum
Königinnenabsperrgitter
Zarge mit Rähmchen als Honigraum
Folie
Holz-Innendeckel
Blech-Außendeckel


Zwischen dem Brutraum II und dem Honigraum ist ein Absperrgitter eingelegt, damit die Königin nicht in den Honigraum gelangen kann. Sie ist zu groß für die Ritzen im Gitter. Damit vermeiden wir Brutreste und Larvenreste im Honig. Zudem können auch die größeren Drohnen nicht nach oben. Sie sind gefräßig und würden den Honigvorrat dezimieren.

Oberhalb des Honigraums unter dem Innendeckel liegt eine Folie auf, die einen kurzen Blick ins Volk erlaubt, ohne alles aufmachen zu müssen. Auch wird der Innendeckel so nicht mit Propolis verklebt und lässt sich besser und ruhiger abnehmen.

Zusätzlich stehen die Beuten auf Paletten und Kanthölzern, damit diese von unten belüftet sind. Oben schließen wir mit einem Blechdeckel als Schutz gegen Regen ab. Beschwert wird der Deckel mit einem Stein gegen Wind und Sturm.

Im Winter wird das Flugloch mit einem Mäusegitter verschlossen. Der Keil entfällt bei uns, da wir flexibler handeln wollen. Wir nutzen Schaumstoff, um das Flugloch von klein bis groß in allen Weiten einstellen zu können.

Im hohen Boden befindet sich unter dem Gitterboden ein Fach um eine Schublade einschieben zu können. Diese Schublade ist weiss und hat einen umlaufenden Rand. Auf der Schublade sammelt sich das Gemüll des Bienenvolks. Mit Hilfe der Gemülldiagnose können wir einiges erkennen, was im Volk los ist, ohne es immer wieder aufmachen und stören zu müssen. Vor allem zeigt uns der natürliche Totenfall der Varroamilbe das Ausmaß des Befalls.
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