Blick über den Tellerrand

Zur Biene und ihrem Stich

Die Biene sticht nur im äußersten Notfall. Solltet ihr doch einmal gestochen werden, bleibt der Stachel samt Giftdrüse stecken. Die Giftblase pumpt auch nach der Entfernung aus der Biene weiter. Diese sofort herausziehen. Geht am besten mit dem Fingernagel, weg kratzen. Ein Hitzestift denaturiert das Gift (Eiweißbasis). Ist dieser nicht zur Hand hilft kühlen. Der Stich juckt und brennt am zweiten Tag am meisten. Wenn du kein Allergiker bist, ist der Stich zwar unangenehm, aber absolut ungefährlich. Bei den Imkern heißt es nicht umsonst, dass man erst richtiger Imker ist, wenn man einmal gestochen wurde.  Ein weiterer, dummer Spruch lautet: die ersten 10 Stiche schmerzen, die nächsten 10 sind lästig und ab dem 21. ist alles egal…

Nochmal zur Beruhigung: die Biene, genauso wie die Hummel und die Hornisse, sticht nur im absoluten Notfall…! Vorsicht ist nur bei Wespen geboten.

Insekten – Unterschiede

Vor kurzem hörten wir an einer Beute die Aussage: die Wespen schwärmen. Wir nehmen die Gelegenheit wahr und erklären Euch kurz die Unterschiede zwischen Hummel, Biene, Wespe und Scheinwespe (Fliege):

Die Hummel ist eine Bienen-Art. Sie gehört zur Unterart „Bombus“. Sie sammelt, wie auch unsere Bienen, Nektar und Pollen. Sie ist eine solitär lebende Biene, die keinen eigentlichen Staat gründet, sondern Einzelnester mit wenigen Eiern bildet. Im Gegensatz zum Bien, wo die Königin in der Wintertraube mit den Winterbienen den Winter verbringt, überwintern die jungen Königinnen alleine. Die Hummel ist größer als die Biene, rundlicher in der Körperform und stark behaart. Sie kann stechen, tut dies jedoch nur im äußersten Notfall. Der Stachel ist besetzt mit Widerhaken, die in menschlicher Haut nicht von der Hummel herausgezogen werden können. Der Stechapparat wird herausgerissen, die Hummel stirbt. Schon deshalb vermeidet die Hummel jeden Stich. Sie steht weder auf Süßes noch auf Fleisch, ernährt sich ausschließlich von Nektar und Pollen.

Eine besondere Unterart ist die Hornisse („Vespa crabro“). Sie ist hauptsächlich Fleischfresser, baut, wie die Wespe, ein Nest und lebt staatenbildend, wobei nur die Königinnen den Winter überleben. Die Hornisse ist gebaut wie eine Wespe und dieser optisch sehr ähnlich, jedoch mit 2 bis 4 cm erheblich größer. Die Hornisse steht unter Naturschutz und ist absolut ungefährlich. Aufgrund ihrer Größe und mangels natürlicher Fressfeinde bildet sie kaum Gift und beißt eher, als dass sie sticht. Nähert man sich einem Nest, bekommt man Besuch von wenigen Kundschaftern, die wie Helikopter in wenigen Zentimetern vor dem Eindringling in der Luft stehen bleiben und auskundschaften. Der Mensch wird, bleibt er ruhig, nicht als Feind eingestuft. Fliegen die Kundschafter zurück ins Nest, kann dieses vorsichtig beobachtet werden. Die Hornissen ignorieren den Menschen. Nur in Not wird verteidigt.

Die Wespe (Unterart Vespinae) ist im Gegensatz zur Biene absolut nackt und unbehaart. Sie hat eine deutlich ausgeprägte Taille und eine deutliche Warnfärbung, gelb mit schwarzen Akzenten. Sie bildet ein Brutnest, welches aus Zellulose (Holz und Papier) gebaut wird. Das Nest ist unten offen und hängt geschützt. Die Königin überlebt und bildet im nächsten Jahr an anderer Stelle ein neues Nest. Das alte Nest bleibt verlassen. Sie sticht, da ihr Stachel im Gegensatz zu Hummel und Biene keine Widerhaken besitzt, immer wieder zu. Aggressiv reagiert sie auf Kohlendioxid, also nie anpusten oder wegpusten. Dazu reizen sie hektische Bewegungen, also am besten Ruhe bewahren. Angelockt wird sie von Süßem (Zucker braucht die Wespe für die Brut und sich selbst) und Fleisch (Eiweiß braucht sie für die Eiablage).

Die Schwebbiene ist eine Fliege, die sich tarnt. Mehr nicht. Sie ist deutlich kleiner und blasser gefärbt als die Wespe. Zudem fehlt ihr die deutliche Taille. Ernährung: wie alle Fliegen von Aas und Kot anderer Tiere.
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