Der Monat Mai steht ganz unter dem Thema “Schwarm” und “Schwarmvorbeugung”.
Die Völker sind nun stark, viel Brut ist angelegt und eine Menge Arbeiterinnen, bis zu 40.000, wuseln in der Beute. Die Sammlerinnen finden Massentrachten mit Nektar und Pollen. Auf den Punkt: den Völkern geht es richtig gut.
Wir als Imker müssen nun höllisch aufpassen: wenn die Völker zu wenig Platz und zu wenig freie Zellen für die Eiablage haben, dann kann ein Volk sehr leicht in Schwarmstimmung geraten. Warum ein Schwarm für uns und die Bienen nicht gut ist, haben wir schon mehrfach beschrieben: uns fehlt Honig und der Schwarm überlebt das erste Jahr nicht ohne unsere Betreuung. Also müssen wir auf alle Schwarmzeichen achten und dagegen arbeiten.
Typische Anzeichen für Schwarmlust sind Spielnäpfchen am unteren Rand der Bruträhmchen, die nun bestiftet werden. Werden diese angepflegt, also ausgebaut und mit Gelee Royal gefüttert, dann entwickeln sich Königinnen. Man spricht dann nicht mehr von Spielnäpfchen, sondern von Schwarmzellen.
Ist die erste Schwarmzelle verdeckelt, fällt der Schwarm, dass heisst, wir kommen zu spät. Um das zu verhindern, kontrollieren wir alle 7 Tage. Zunächst mit einer einfachen Kippkontrolle, bei der wir den unterer Rand der Brutwaben begutachten können. Hier werden 8 von 10 Schwarmzellen angelegt. Das Restrisiko, dass Zellen an anderer Stelle angelegt wurden, gehen wir ein. Finden wir allerdings eine Schwarmzelle, müssen wir das gesamte Wabenwerk auf allen Rähmchen durchsehen. Übersehen wir auch nur eine Schwarmzelle, so ist der Schwarm nur mit komplizierten Methoden zu vermeiden.
Allerdings ist die natürliche Vermehrung durch Schwarmfall für uns auch ein Vorteil. Ein Schwarm, der nicht sofort von seinem Besitzer verfolgt wird, ist herrenlos und kann von jedem eingefangen und in Besitz genommen werden. So kommen wir, kostenlos, aber mit hohem zeitlichen Aufwand an neue Völker. Wie ein Schwarm gefangen wird, erklären wir euch.