Im Juni sind die Völker auf dem Höhepunkt ihrer Entwicklung. Die Volksstärke liegt nun bei bis zu 40.000 Bienen. Die Schwarmstimmung ist noch hoch, wöchentliche Kontrollen sind immer noch unabdingbar.
Ab der Sommersonnenwende am 21.06. beginnen die Tage kürzer zu werden. Die Bienen merken dies und reduzieren die Brutleistung. Die Volksstärke nimmt ab.
Im Juni ist ein Höhepunkt die Ernte des Frühtrachthonigs. Gute Völker haben ein bis zwei Honigräume mit 10 bis 20 Rähmchen mit dem kostbaren Nektar gefüllt, diesen getrocknet und mit einem kleinen Wachsdeckel verschlossen. Da die Völker mehr Honig eintragen als sie verbrauchen können, dürfen wir ihnen das “zu viel” nehmen.
Die besuchten Pflanzen, vor allem Raps, Obstblüte (Apfel und Kirsche) und Löwenzahn, zählen zu den frühblühenden Gewächsen, deshalb nennen wir den Honig “Frühtracht”.
Unsere Hauptarbeit besteht in den wöchentlichen Schwarmkontrollen. Um den Zeitaufwand so klein als möglich zu halten, führen wir die Kippkontrolle durch. Dazu wird der obere Brutraum angekippt und senkrecht gestellt. Nun kann man die Unterseite der Waben im oberen Brutraum auf Schwarmzellen absuchen. Auf diese Art stellt man schnell fest, ob ein Volk in Schwarmstimmung ist. Wenn nicht, dann kann schnell wieder zugemacht werden. Nur für den Fall, dass wir Schwarmstimmung feststellen, erfolgt die zeitaufwändige, vollständige Durchsicht. Zudem müssen wir durch die eventuell eintretende Trachtlücke den Futtervorrat im Volk im Auge behalten, damit kein Volk hungert.
Eine weitere, schöne Arbeit besteht in der Honigernte. Im Juni ist die Frühtracht erntereif. Wir entnehmen reife Honigrähmchen, entdeckeln die Zellen und schleudern sie. Der Honig läuft durch ein Sieb, das Wachs- und Fremdstoffe festhält, klar und sauber in Hobbocks (Lagereimer). Diese Vorgänge und die weiteren Arbeitsschritte zeigen wir euch im Reiter Technik und im Reiter Honig.