Als sorgender “Vater” von 17 Völkern gibt es immer was zu tun. In regelmäßigen Abständen, im Sommer wöchentlich, im Winter nur sporadisch, stehen Durchsichten an. So nennen wir die Kontrolle des Bien, ob alles gesund und wohlauf ist.
Heute sind wir über unsere Stände gefahren und haben in allen Völkern die Futtertaschen entfernt. Bienen nehmen bei den aktuellen Temperaturen kein Futter mehr ab. Damit kein Ungeziefer und keine Mäuse angelockt werden, müssen im November die Futtertaschen entfernt und die Lücken in der Beute, der Wohnung der Bienen, mit Rähmchen aufgefüllt werden.
Gleichzeitig kann man eventuell noch zur Vermeidung von Räuberei eingebrachte Fluglochverkleinerungen (Schaumstoffstreifen) entfernen, da die Bienen jetzt nicht mehr fliegen und demnach auch nicht mehr räubern.
Mit einer Wärmebildkamera haben wir die Temperatur in der Wintertraube kontrolliert. Liegt diese unter 24 °C, ist das Volk “aus der Brut” gegangen, brütende Völker haben Temperaturen um die 35 °C. Die Königin legt dann keine Eier mehr, bis es im Frühjahr wieder wärmer wird. Dies ist für uns der Moment, an dem wir zwei bis drei Wochen später, wenn alle restliche Brut geschlüpft ist, gegen die Varroamilbe behandeln können. Hierzu muss das Volk nämlich brutfrei sein.
Alle unsere Völker hatten eine Temperatur in der Wintertraube zwischen 14 und 22 °C. Futter ist genug vorhanden. Alle Völker sitzen in mindestens 5 Wabengassen und sind stark genug für die Überwinterung. Nur ein Volk in Buschbell macht uns Sorgen, weil es noch zu schwach ist, alleine zu überwintern. Allerdings hat es sich von der letzten Durchsicht vor zwei Wochen zu heute gut entwickelt, so dass wir hier in Kürze erneut kontrollieren und hoffen können, dass es dann stark genug ist.
Wir haben von einem Studenten aus Köln, der in Notlage geraten ist, vor ein paar Wochen vier Völker übernommen, die in einem desolaten Zustand waren. Wir haben alles gegeben, um diese Völker gesund und fit zu bekommen. Leider mussten wir heute eine Beute leerräumen, da dass darin wohnende Volk es nicht geschafft hat. Völker verlieren ist eine ungewollte und traurige Sache, aber leider der Lauf der Natur. Ein Völkerverlust unter 10 % ist gut und von uns immer angestrebt. Dafür tun wir alles. Wir wollen, dass sich unsere Bienen bei uns wohl fühlen.
Ziel ist eine wesensgerechte, bienenfreundliche Betriebsweise mit geringem Varroadruck, satten und gesunden Bienen. Dann bedanken sich die Bienen auch mit einer guten Honigernte.
Soviel zu unserer heutigen Tour, bis die Tage, Pascal und Thomas
